Coronavirus
Jetzt packt Rauch über Masken und Schulsperren aus
Seit Tagen herrscht Chaos um eine mögliche Rückkehr der Maskenpflicht. Nun spricht Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ein Virus-Machtwort.
Das "Starren auf steigende Coronazahlen" sei nicht hilfreich, erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch am Mittwochabend. Man müsse auch die Situation in den Spitälern bei der Entscheidung über Corona-Maßnahmen mit einberechnen, hieß es. Und die sei derzeit noch nicht beunruhigend. Die Abwassertests in Österreich würden belegen, dass bei den Coronazahlen eine "Plafondbildung" stattfinde. Rauch bemerke eine "beruhigende Tendenz". Deshalb werde eine Maskenpflicht in den nächsten Tagen nicht kommen, die Situation werde aber täglich neu analysiert.
Der Minister betonte, dass es bei der Maskenpflicht nicht um eine politische Entscheidung gehe. Rauch muss bis spätestens 23. Oktober entscheiden, wie es mit den Masken weitergeht. An diesem Tag läuft die derzeit geltende Corona-Verordnung in Österreich aus. Möglich sei, dass die jetzige Verordnung einfach verlängert werde und sich an der Situation nichts ändere, sagte der Gesundheitsminister. Einmal mehr forderte Rauch die Menschen auf, sich testen und impfen zu lassen. Nachsatz: "Ich weiß, dass Appelle nur bedingt helfen."
An Corona-Tests soll sich nichts ändern
Dabei gebe es sogar Grund zur Zuversicht: In Österreich würden sich täglich immerhin noch 100.000 Menschen testen lassen. Auch die Zahl der Impfungen sei zuletzt auf 110.000 pro Woche gestiegen. In der "Gesamtbewertung" würde sich damit bestätigen, dass die Maskenpflicht jetzt nicht notwendig sei. Österreich befinde sich immer noch auf Stufe 2 des Corona-Managementplans, der keine Maskenpflicht vorsehe. Dafür bemühe sich Rauch, das Testsystem in Österreich zu verlängern, denn die Gratis-Covid-Tests sind bisher nur bis Jahresende vorgesehen.
Fünf PCR- und fünf Antigentests sollen aber auch im nächsten Jahr kostenlos erhältlich sein: "Ich habe nicht vor, das Testregime zu verändern", so der Minister. Sicher ist für Rauch nur, dass es künftig keine Schulschließungen mehr geben solle: "Das ist auf alle Fälle zu vermeiden." Viele Schüler würden irreparable Nachteile durch geschlossene Schulen erleiden. Ein Problem könnte aber die derzeit anlaufende Influenzawelle machen. Die Grippe habe zwei Monate früher als gewöhnlich begonnen, Impfungen würden deshalb vorgezogen. Wegen der Grippewelle allein kann übrigens keine Maskenpflicht verhängt werden, das sei verfassungswidrig. Dazu brauche es ein eigenes Gesetz. Influenza ist auch anders als Corona keine anzeigepflichtige Krankheit.